Der natürliche Wasserrückhalt in naturnahen Gewässerabschnitten und die Ausuferungsmöglichkeit in die Aue dämpfen den Hochwasserscheitel. Die Hochwasserwelle wird verzögert und verläuft nicht so steil und ungebremst wie in Einzugsgebieten, die ihrer natürlichen Retentionsflächen weitgehend beraubt wurden.
Die Erhaltung der „natürlichen Rückhalteräume“ bzw. deren Aktivierung – im Einzelfall auch „Rückgewinnung“ – sind also Gebote, den Hochwasserablauf positiv zu beeinflussen.
Das Land Hessen hat die Verfügbarkeit von Retentionsräumen an Gewässern untersucht: Im Rahmen des Projektes „Niederschlagsgebietsweise Erfassung der natürlichen Retentionsräume in Hessen“ ( Retentionskataster Hessen– Projekt RKHÖffnet sich in einem neuen Fenster) wurden seit Mitte der 1990er-Jahre an den wesentlichen Gewässerstrecken in Hessen mit rund 5.000 km Gesamtlänge u.a. diese Gebiete systematisch erfasst.