Wie entsteht ein Hochwasser?
Hochwasser in oberirdischen Fließgewässern entsteht durch starke Niederschläge, die - unter Umständen mit einsetzender Schneeschmelze verbunden – schnell in das Gewässer gelangen und dort „zum Abfluss kommen“, wie die Fachleute sagen. Verschärft werden diese Effekte, wenn Verdunstung, sogenannte Muldenverluste oder Bodenversickerung im Einzugsgebiet des Gewässers keine ausreichende Dämpfung des Abflusses bewirken können.
Hochwasser ist ein natürlicher Bestandteil des Wasserkreislaufs und als solcher nicht vermeidbar. Hochwasser schaffen als treibende Kraft der Fließgewässerdynamik vielfältige gewässer- und auetypische Strukturen und tragen so zum Erhalt von Lebensraum für Pflanzen und Tiere bei.
Eine Differenzierung hinsichtlich der Hochwasserentstehung erfahren die Gewässer durch Lage und Größe ihres zugehörigen Einzugsgebietes. Große Abflüsse entstehen bei flächendeckenden Niederschlägen im Einzugsgebiet, so dass für größere Gewässer insbesondere langanhaltender Dauerregen von mehreren Stunden bis hin zu mehreren Tagen zu ausgeprägtem Hochwasser führen. Der Durchzug großräumiger Niederschlag bringender Tiefdruckgebiete mit der vorherrschenden westlichen Strömung löst dann größere Hochwasser aus, insbesondere wenn die Abflussbereitschaft im Einzugsgebiet durch ein vorangegangenes Regenereignis bereits erhöht wurde. In kleineren Einzugsgebieten mit einer Fläche von weniger als 100 km2 werden Hochwasser bereits durch kurzzeitige Starkniederschläge ausgelöst, die insbesondere bei konvektiv verstärktem Gewitterregen im Sommer auftreten. In den Siedlungsgebieten sind bei solchen Niederschlägen Überlastungen der Kanalnetze zu beobachten.